Byzanz und seine Nachbarn
Dieses historische Projekt setzt sich mit den politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und demographischen Beziehungen des byzantinischen Reiches mit seinen Nachbarn auseinander, unter starker Berücksichtigung auch der nichtgriechischen Quellen. Schwerpunkte der Arbeit waren bisher der Kaukasusraum (insbes. Armenien und Georgien), die Krim sowie Bulgarien. Untersucht wird nicht zuletzt das Problem der "unsichtbaren Grenzen", also der Einflußnahme in verschiedenen Bereichen jenseits der jeweiligen Reichsgrenzen, was nur teilweise zur allmählichen Eingliederung bestimmter Gebiete in den Reichsverband führte. Andererseits geht es um die Frage von Beginn und Ende der direkten byzantinischen Herrschaft bzw. um Kriterien, diesbezüglich sichere Aussagen machen zu können; beispielsweise muß die Anwesenheit byzantinischen Militärs nicht automatisch volle Eingliederung in den Provinzialverband bedeuten.
Es gibt sehr verschiedene Formen von Vasallitätsverhältnissen und Abhängigkeitsstufen, die zudem schnellen Änderungen unterworfen sein konnten. Zudem geht es um Erfolge und Mißerfolge bei der "Byzantinisierung" neuer Reichsterritorien. Neben anderen Quellen wird nicht zuletzt der archäologische Befund eingearbeitet, bis hin zur systematischen Aufnahme von Denkmälern einzelner Gebiete. Auch in diesem Projekt wird internationale Zusammenarbeit groß geschrieben.
Projektleiter:
Prof. Dr. Werner SEIBT
Institut für Byzanzforschung der Österr. Akademie der Wissenschaften
Wohllebengasse 12-14
1040 Wien
werner.seibt@assoc.oeaw.ac.at